Er(d)kunde ...

Religionsunterricht ist ein Fach wie jedes andere und ein Fach wie kein anderes. Heutige SchülerInnen sind zunehmend konfessionell und kirchlich ohne Bindung, aber sehr offen für Fragen zu Religion und Glaube, interessiert an den zentralen Fragen nach dem Woher, Wohin und Wozu, wie wir alle auf der Suche nach dem Glück des Lebens und dankbar für unterschiedliche Formen der Stille und Meditation (ganz im Sinne Gibrans: „Schildkröten können mehr über die Straßen erzählen als Hasen“).

Diese ganz neue Wertschätzung ist Herausforderung und Aufgabe für uns Reli-Lehrer. Ganz persönlich sind wir gefragt Stellung zu nehmen und  Antwortversuche zu geben. Als angehende(r) Relilehrer(in) begleiten Sie junge Menschen ein Stück ihres Lebens- und Glaubensweges. Das ist nicht immer leicht, denn das Leben bietet die gesamte Palette von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.
Dennoch haben Sie die einmalige Chance, im Dienst der Kirche an jungen Menschen immer wieder Wege aufzuzeigen für ein Leben in der Hoffnung und dem Vertrauen darauf, dass es einen Gott gibt, der es gut mit mir meint.

Die Seminarschule Coburg I ist zum einen geprägt von der Diasporasituation der Katholiken. Kleine Religruppen sind der große Vorteil, zusammen gelegte Klassen und damit zusammenhängend teilweise Unterricht am Nachmittag die besondere Herausforderung. Zum anderen erleben wir hier durch einen erhöhten Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund eine bunte Vielfalt an Kulturen, Religionen und Konfessionen, die unsere Gemeinschaft bereichern. Echt spannend!

Aber:
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!

Sie können in diesem Multi-Kulti-Zirkus dabei sein!

Ansprechpartner: Stephanie Vetter, Seminarlehrerin Katholische Religionslehre

"Wir wollen mehr Demokratie wagen!"

Als der erste sozialdemokratische Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung diesen Satz sagte, war die BRD ein hochpolitisches Land, in dem Themen wie die Ostverträge kontrovers im ganzen Land durch alle Bevölkerungsschichten diskutiert wurden.

Heute scheint es so, dass Politik kaum mehr bewegt. In unserer Spaßgesellschaft sind die Nichtwähler wohl bald die stärkste Gruppierung.

In GSB sollen nicht nur die Strukturen und die Institutionen der BRD behandelt werden, sondern es soll aufgezeigt werden, dass

-               Politik uns alle betrifft,
-               politische Einmischung notwendig ist,
-               Politik und gesellschaftliche Entwicklung eng miteinander verbunden sind.

Politische Probleme treten immer und immer wieder im Alltag, also auch in der Schule auf.

Darauf adäquat zu reagieren sollen Sie hier erfahren.

"Wir wollen mehr Demokratie wagen!"

Ansprechpartner: Stefanie Bacigalupo, Seminarrektorin GSB

Wenn man im Wörterbuch nachschlägt, findet man unter dem Begriff „Pädagogik“ die Information, dass er vom griechischen Wort „paideia“ entlehnt wurde, und für die Begriffe Erziehung und Bildung steht. Im Laufe der Geschichte haben sich viele große Pädagogen wie Rousseau, Pestalozzi oder Steiner, um nur einige wenige zu nennen, mit der Erziehung und Bildung von Kinder und Jugendlichen beschäftigt. So sind viele verschiedene Erziehungsansätze entstanden, aus deren Erfahrungen die Studenten an den deutschen Universitäten im Rahmen des Lehramtsstudiums erfahren. Fragen wie „Welches Menschenbild vertrat Rousseau?“ oder „Welche Ziele verfolgte die Erziehung im Nationalsozialismus?“ werden von den Studenten im Rahmen des Staatsexamens brav beantwortet.

Doch kurze Zeit später finden sie sich vor einer Klasse mit „echten“ Schülerinnen und Schülern wieder und überlegen – was bringt mir jetzt mein theoretisches Wissen? Genau hier findet sich die Berechtigung des Pädagogikseminars, das immerhin zwei Stunden pro Woche in Anspruch nimmt. Wir versuchen das theoretische Vorwissen zu aktivieren und in der Praxis anzuwenden. Denn dass Erziehung in der Schule heute einen immer größer werdenden Stellenwert einnimmt, ist nicht von der Hand zu weisen.

Auch der Lehrplan betont die Wichtigkeit, die geforderten Erziehungsaufträge umzusetzen. Des Weiteren werden verschiedene Methoden, Sozial- und Aktionsformen aufgezeigt, um einen schülernahen Unterricht zu gewährleisten. Auch der Umgang mit Medien, die in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle spielen, wird behandelt. Diese Punkte sind nur eine kleiner Auszug aus dem „pädagogischen Lehrplan“, doch die entscheidende Rolle spielt das Fach Pädagogik als Ansprechpartner bei auftretenden Problemen im Unterricht, seien sie disziplinärer oder anderer Art. Von daher bleibt mir nur noch den zukünftigen Referendaren zu wünschen, dass sie ihre neue Aufgabe mit „Kopf, Herz und Hand“ angehen werden.

Ansprechpartner: Blandine Wöhner, Seminarrektorin Pädagogik